Dokken-Tour 2002

Rock’n’Roll – Revolution
"Dokken/Crystal Ball-Tour 2002"

Von Mark Sweeney

Da standen wir nun also schon wieder vor einem Nightliner der Firma Bussanova der uns direkt im Probelokal in Luzern abholte und uns diesmal durch ganz Europa führen sollte (wieder; weil wir ja letztes Jahr die Pretty Maids – Tour mitmachten)! Diesmal an Board: ein in Portugal lebender Holländer Namens Ronald (die WM begann grad.....he,he.....), ein Deutscher Mischer mit Polnischem Namen (Frank Trzaskowski), ein Deutscher Merchandiser  mit Kroatischem Pass und natürlich fünf waschechte Schweizer Knallköpfe mit englisch klingenden Namen (...)!

Mit im Gepäck ausserdem: die unermüdlichen Roadies Tom und Fäbu - wenn das mal gutgeht!?!?!? Ein wenig relaxter als letztes Jahr aber dennoch voller Erwartungen gings endlich wieder „on the road“ und gleich der erste Gig sollte uns nach Zürich ins Alpenrockhouse führen! Geplant war dort unser neuer Output „Virtual Empire“ zu taufen, was dann schliesslich auch in einem würdigen Rahmen von statten ging!

Aber erstmal der Reihe nach... Zürich – AlpenRockHouse, 26-05-2002 (Der Start zur Tour) 

Wir kannten diesen Club naürlich in-und auswendig, spielten schon oft dort und doch war alles anders....Fragen wie; wie werden die Jungs von Dokken drauf sein, werden wir erstmal unten durch müssen oder ist John Norum wirklich so ein cooler Typ wie ich ihn immer auf den heiss geliebten „Europe“-Platten erlebte....!!!??!

 Nun – ich nehme es vorweg, weder Don Dokken noch der Seitenflitzer waren arrogant oder hochnäsig, im Gegenteil, sehr locker, freundlich und äusserst zuvorkommend! Vorallem Hr. Dokken (obwohl immer mit „cooler“ Sonnenbrille) kam voll auf uns zu und wusste schon mal einige Anekdoten aus der Rockwelt zu berichten! Einzig die Tatsache, dass John Norum auf Engl – Boxen spielen sollte passte nicht in sein Konzept, da sein Amp nur über 6-Ohm-Marshall-Boxen gut klingen würde! Kein Problem, mit gütiger Unterstützung von Blackburn – Gitarrist Andy Keller wurde auch dieses Problemchen gelöst – danke scheeeeen!

Ausser dem sehr mässigen Platzverhältnissen stimmte alles an diesem Abend, wir rockten die neuen Songs runter als hätten wir sie schon 10 Jahre im Programm, das Publikum ging voll mit und selbst bei der Plattentaufe rettete ich mich elegant aus der Affäre als ich den verdammten Korken nicht aus der Sektflasche brachte und kuzerhand einen kräftigen Fan zu Hilfe nahm! Der Umsatz am Merchandise – Stand bei Kollege „Ottr“ erfreute uns zusätzlich und so konnte es eigentlich weitergehen! – Thanx to Claudio, Benny und Team!!!!!!!!! 

Wien – Planet Music 29-05-2002 (Dokken ist begeistert!)

Das Planet Music kannten wir nur von den Anzeigen in diversen Magazinen, waren also zum ersten mal dort! Ein äusserst nobles Venue  mit geiler Bühne, gute Anlage und leckerem Catering machten Appetit die Wiener niederzurocken! Wie bereits auf der Pretty Maids Tour bediente wieder Frank Trzaskowski die Regler am Mischpult und zauberte wie gewohnt einen Wundersound aus  den Boxen was auch Meister Dokken mit offenem Mund zugestehen musste! Meine Befürchtungen dass er uns dann nicht vollen Sound geben würde war unbegründet, obwohl der amerikanische Mischer so seine liebe Mühe mit der Anlage hatte...Nach der Show gestand mir Altmeister Dokken sogar, dass er sehr beeindruckt von uns wäre und nicht damit gerechnet hätte eine solch starke Band im Vorprogramm zu haben! Stolz kam auf :o)

Vom Gig der vier Ausnahmekönner (der Bass bedient ja bekanntlicherweise Barry Sparks Ex-Malmsteen/MSG-Group, Schlagzeuger Wild Mick  Brown ist eh ne Ikone und John Norum ist bereits erwähnt worden) bekam ich allerdings nicht viel mit, zu gross war der Ansturm auf den Merchandise-Stand! – Unglaublich! Dass die Wiener/innen gut festen können beweisen sie nach der Show und so floss dann auch der ein-oder andere Tropfen ;o) Ah ja...da waren ja noch die einheimischen Maniac Saint die vor uns spielten und schon mal für Stimmung sorgten (RR – immer schön Gas geben!!!)! – Thanx guys!

Budapest – E-Club, 30-5-2002 (Wer braucht schon Grenzen?) 

Obwohl ich noch nicht so ganz auf die kleinen Kojen im Nightliner eingestellt war, erwachte ich plötzlich doch (hab also doch geschlafen) nach heftigen Erschütterungen! Wir sind in Budapest angekommen! Mir wurde gesagt, dass Frank der Mischersmann an der Grenze kurzen Prozess machte als die Ungarischen Zöllner uns nicht reinlassen wollten wegen fehlenden Papieren für die Instrumente! Wie? Das blieb sein Geheimnis.... 

Voller Neugier schauten wir aus dem Bus in diese doch ziemlich an Armut übersäten Metropole und Chorgäsange wie; an der Donau-Küste (!?!?) schallten aus unseren übermütigen Kehlen! Da die Stadt mit Dokken/Crystal Ball – Plakaten zugeklebt war, erhofften wir uns einen vollen Club mit vielen Rockfans! Und genau dies geschah dann auch! Fast ausverkauftes Haus, gute Stimmung obwohl noch 2 (!!) lokalen Bands auf der doch ziemlich kleinen Bühne Lärm machten. Wir amüsierten uns derweilen an den 2 Schönheiten die schon Stunden hinter dem Club bei unseren Nightliner verweilten und wohl Gratis ins Konzert wollten....

Der Gig selber war cool, die nicht allzu sehr verwöhnten Ungarn gingen voll mit und wir feierten wieder einen kleinen Sieg! Dokken war auch bei guter Stimmung und zeigte sich von seiner besseren Seite! Da wir am nächsten Tag in Kaufbeueren (D) spielen mussten, packten wir schnell zusammen und machten uns auf den Weg Richtung Grenze, wo wir dann auch geschlagene 5 ½ Std. warten mussten! Extrem viele Rumänen und Bulgaren wollten auch über die Grenze und wurden von den Oesterreichern peinlichst genau kontrolliert! So musste Busfahrer Ronaldo seine Holzschuhe tüchtig auf ‚s Gaspedal drücken um noch rechtzeitig nach Salzburg zu kommen um dort Fahrer Nr. 2  Martin aufzuladen! Dieser Martin staunte dann nicht schlecht, als er Crystal Ball vorfand, denn genau er war auf der Maids-Tour unser Chauffeur! Wiedersehen macht freude!

Kaufbeuren – Zeppelinhalle 31-5-2002 (Schlecht gelaunter Dokken und Gerüchte kommen auf...)

Mit ziemlicher Verspätung kamen wir endlich in Kaufbueren an, wo bereits eingefleischte Dokken-Fans lauerten um ein Autogramm abzukriegen. Da dieser aber immer zuerst ins Hotel ging, nahmen sie halt mit uns vorlieb und wir krizelten unsere Buchstaben auf  deren Zettel. Himmel und Hölle war diese Halle gross!!! Dokken aller Ehre aber die würde er niemals ausverkaufen!

Dennoch waren dann am Abend gegen 400 Leute anwesend und sahen Crystal Ball in Hochform!!! That’s what we need, alot of space a huge stage and powersound!!!! Leider kackte Dokken an diesem Abend völlig ab, wirkte lustlos, unspektakulär und sang ziemlich schief.....sorry Don aber das war nix! Viele Leute sahen das ebenso und ausgerechnet an diesem Freitag waren viele Journies anwesend....naja....however!

Zu erwähnen ist noch die perfekte Organisation inklusive Essen und Gardarobe was alles vom feinsten war!Kurz vor Abfahrt kam plötzlich ein Gerücht auf, dass John Norum die Band nach dem Salzburg-Gig am angehenden Mittwoch verlassen müsste/sollte/wollte.....Aber eben....Gerüchte sind Gerüchte.... 

Wangen (CH) – Schützenhouse 01-06-2002 (Von Propheten und anderem Käse) 

Wangen liegt in der Schweiz...war das nun gut für uns oder nicht!?!? Wir wussten es nicht und erwarteten eher nicht zuviel da ja bekanntlich der Prophet im eigenen Lande....naja....ihr wisst schon! Aber schon mal soviel: Alles kam gut!Die wahre Herausforderung war aber diesmal an diesem sonnigen Nachmittag wie die Satellitenschüssel zu richten um das erste Deutschland- Spiel im Fernsehen verfolgen zu können!

Frank wäre kein Techniker hätte er es nicht hingekriegt und so verkürzten wir uns die Zeit mit dem 8:0 der Germanen gegen die Saudis, während Dokken Soundcheck machte im Club! Herr Dokken meinte im übrigen ob hier ne Geburtstags – Party am Start sei (da der Club, vorallem die Bühne, doch sehr klein war)!Vorallem für uns wurde der Gig zum Horror da wir uns wirklich kaum bewegen konnten (wir mussten ja jeweilen unser Schlagzeug vor dem Dokken Drum aufstellen)!

Der Hammer war aber, dass eine weitere Band (Godiva) den Abend eröffnen sollten und dies auch taten. Aber auch dies war kein eigentliches Problem, unsere Crew (Fäbu und Tom) machten wie immer einen hervorragenden Job und in kürzester Zeit war umgebaut! Im übrigen harmonierten beide Crews (die von Dokken und Crystal Ball) ausgezeichnet miteinander und die Amy-Roadies stellten sich auch vermehrt ins Publikum um uns anzuhören (Paul als ehemaliger Kiss-und Bon Jovi-Roadie outete sich als „Shake me“-Fan!)

Trotz der miesen Anlage gelang der Gig doch ziemlich gut, ausser dass ich mich nervte, dass das Schweizer Publikum erstmal wieder einen Ausraster von mir anhören musste um in Fahrt zu kommen! Dies war auf der ganzen Tour nur in Wangen von Nöten...oder war ich einfach zu ungeduldig auf den letzten Song zu warten damit endlich die Hände oben waren!? Egal, nach „Soul Mate“ war das Eis gebrochen und die Party lief!

Ludwigsburg (D) – Rofa 02-06-2002 (Skandal naht...)  

Auch fast ein Heimspiel erwartete uns in der Rockfabrik! Die Leute dort kennen und mögen uns, da wir schon ein paar mal dort spielten! Demzufolge wussten wir auch von der Gastfreundschaft von Cheffe „Hasche“ und seiner Crew! „Pump“ hiess die dortige Local-Band um Bandleader Marcus Jürgens die solide eröffneten!

Zum Gig selber gibt’s eigentlich nur zu sagen, dass wir wie gewohnt abrdrückten im Gegensatz aber auch Dokken brillierten, wohl angestachelt von der Tatsache, dass Hr. Odermatt von „Bang your Head“-Festival vor Ort war um die Amys möglicherweise für die  nächstjährige Austragung des beliebten Festivals in Balingen zu buchen.

Denke das haben sie mit dem wirklich besten Gig bis dahin auch locker geschafft! Einen mittlerschweren Skandal löste ich dann nichtsahnend bei der Dokken-Band aus als ich John Norum beteuerte, dass es doch schade sei wenn er die Band nach Salzburg verliesse...! “Who said this“? fragte er mich ziemlich energisch und ich merkte auf einen Schlag, dass er gar nix von seinem eigenen Abgang wusste! Verdammte Scheisse! Dies wusste mittlerweilen selbst jeder anwesende Journalist, ausser eben der Betroffene selbst! –

Schon verrückt, die wollten es ihm erst nach der Salzburg-Show sagen bzw. ihm einfach ein Ticket nach Stockholm auf’s Nacht Tischchen legen und fertig.  Laut Tourmanager Francisco Maganto gab’s dann erstmal riesen Theater im Dokkischen Bandbus und dem Schweden wurde dann gesagt ich hätte da absolute Kacke erzählt. Natürlich ist Norum auch nicht dumm und war von diesem Moment an doch etwas vorsichtiger und kam desöfteren zu mir um „News“ zu erfahren. Ich hielt mich aber dann elegant zurück und meinte ich wüsste nix neues!

Fakt war aber, dass die Presse sowie auch die anderen Clubs mit der Information „Norum sei an einer Sehnenscheiden Entzündung erkrankt“ abgefertigt.....Da die nächsten beiden Tage „Day Offs“ waren, ging jeder seines eigenen Weges (wohin auch immer) und wir trafen uns erst am nächsten Tag wieder im Nightliner um nach Salzburg zu düsen. 

Salzburg (A) – Rockhouse 05-06-2002 (Routine schleicht sich ein) 

Da immer noch ein Day Off war als wir in der Mozart-Stadt ankamen, gingen wir gemeinsam aus um endlich irgendwo die Weltberühmten „Salzburger Nockrl“ zu kosten. Natürlich landeten wir in einem italienischen Restaurant und von Wiener Schnitzel bis zu Spaghetti wurde alles getafelt nur nicht das typische Dessert. Ok, Frauen mit grossen „Nockrl“ wurden schon gesichtet aber das ist ein anderes Thema.... Nächster Tag, nächster Soundcheck, nächster Gig! Es begann langsam alles ein bisschen zur Routine zu werden und ausser dass beide Bands voll abräumten gibt’s echt nicht allzuviel zu berichten! Schlafen-Duschen-Essen-Soundcheck-Gig-Party-Nighliner-Reisen-Schlafen-Duschen usw.usw. – That’s tourlife! 

Bochum (D) – Matrix 06-06-2002 (Skandal ist perfekt!) 

Letztes Jahr Zeche – dieses Jahr Matrix! Jeder schwafelte die Matrix sei klein und nicht so gut....ICH fand’s toll!!! Ein gediegener Club, zugegebenermasse etwas kleiner und „röhriger“ als die Zeche aber dennoch geil! Das Catering war hervorragend (und auch was dahinter stand) und die Gardaroben zwar noch im Rohbau aber dafür verschwenderisch gross! Tatsächlich stand dann beim Soundcheck ein unbekannter Italiener an der Gitarre und es wurden im Dokken – Lager nebst dem eigentlichen Soundcheck auch noch einige Songs geprobt!

Es soll auch Fans gegeben haben, die die Tickets zurückgegeben hätten, weil Norum nicht mehr mitspielte...dennoch waren bereits am Nachmittag viele Autogrammjäger vor unseren Nightlinern und am Abend war der Club richtig gut gefüllt!Ausserdem tummelten sich Rock-Grössen wie Udo Dirkschneider (UDO), Michael Voss (Casanova/Demon Drive), Michael Müller (Jaded Heart), Doc Heyne (BISS) oder Axel Rudi Pell in der Menge und sorgten damit für zusätzliche Anspannung bei einigen Musikern....

Der Gig ging prima über die Bühne und nach der Show hatte ich die Gelegenheit noch mit Udo höchstpersönlich zu sprechen und der verriet mir, dass er uns nebst den L.A.Guns gerne mit auf Tour hätte im Herbst...na dann....wenn das keine rosigen Zukunftsaussichten sind!Gefeiert wurde noch lange nach dem Gig weil wir erfahren hatten, dass der Morgige Gig in München gecancelt wurde! Dies war wieder so ne skurrile Sache, denn Offiziel hiess es, man könne dort nicht spielen weil die Behörden den Umbau der „Garage“ nicht abgenommen hätten!

Insider munkelten aber, dass Dokken keine Lust gehabt hätte in „einer Garage“ (ist scheinbar so gross wie ein halbes Wohnzimmer!?!?!) zu spielen....!!!Wie auch immer, wir hatten einen zusätzlichen Day Off... 

Eindhoven (N) – Day Off 07-06-2002 (...ein bisschen Spass muss sein...!) 

Da unser lieber Kollege Busfahrer ja bekanntlich ein Holländer war, schlug er uns vor, den Day Off im nur eine Stunde von Bochum entfernten Eindhoven zu verbringen! – Da gibt’s so ne Party Meile mit tausend Clubs und wer mag schon keine Party, geschweige denn grossgewachsene Blondinen aus Netherlands....!!!(?)!!!Und wo Party draufsteht war auch Party drin! Prost!   

Vosselar (B) – Biebopp 08-06-2002 (Multikulturelle Freundschaft) 

Wieder ein Club von dem man viel gehört hat und noch nie dagewesen war! So entpuppte sich das Biebopp wirklich als leckeres Rock-Palästchen! Was hier vorallem aufgefallen ist, war die immer besser funktionierende Karavane! Die Dokken/Crystal Ball-Truppe hat sich eisern zusammengeschweisst und es war kein seltenes Bild mehr, dass z.B. unsere Roadies den Dokken-Jungs halfen oder aber unter den Musikern Tipps oder Sachen ausgetauscht wurden.

Sehr offensichtlich war aber die Tatsache, dass James (Mixer von Dokken) nun bereits den ganzen Drumsound von uns bzw. Frank abgeschaut hat und somit knallte „Wild Mick Brown“ nicht nur optisch,-sondern auch akkustisch mitten in die Fresse! Der neue Italienische Guitarerro erwies sich im übrigen auch als sehr nett und fügte sich glaube ich auch bei Dokken ganz gut ein! Obwohl er im geheimen bei uns verlauten liess, dass er es wahrscheinlich nicht lange packen werde bei Mr. Dokken....(warum und wie auch immer....)!

Wir verkauften an diesem Abend wieder mal das Doppelt an Merchandise wie der Headliner, obschon während dem Gig die Leute doch sehr komisch aus der Wäsche schauten! Ok, nach jedem Lied wurde kräftig applaudiert aber während den Songs standen sie einfach da und hörten uns zu....Der Wirt meinte nur; das sind Belgier!

Eine extra Erwähnung bekommen noch „unsere“ 3 Mädels die extra von Holland wegen uns angereist waren und gleich den ganzen Merchandise mit allen Artikeln die wir anboten plünderten! Klasse Mädels, ihr wart spitze! 

Paris – LePlan 09-06-2002 (Aller Abschied ist schwer) 

Leider, leider bereits das letzte Datum auf dieser Tour aber in einer Weltstadt wie Paris eine solch erfolgreiche Tournee beenden zu können ist doch mehr als würdig! Da der Club auch sehr gediegen war und wir bestens bedient waren in unserer Gardarobe, konnte eigentlich nur noch auf die Abschluss-Party losmarschiert werden! Eigentlich sollten wir bereits um 19.00 Uhr auf die Bühne aber die Pariser wurden erst um 18.50 Uhr reingelassen und so versuchten wir mit allen Tricks den Auftritt etwas rauszuzögern!

Lustigerweise zeigte Francisco der Tourmanager nur diesmal etwas Zähne, warum weiss eigentlich niemand! Aber da er doch einige Sachen verbockt hatte auf dieser Tour und unser Mischer Frank der eigentlich Tourmanager war, war es ein Leichtes ihm eine ½ Stündigen Verspätung einzureden! Gesagt getan, ein letztes Mal enterten wir die Bühne und gleich vom ersten Takt an war die Meute heiss!

Da es die Franzosen lieben, wenn man sich nur annährend ihrer Sprache zu verständigen versucht, erwies es sich für mich als nicht schlecht französisch sprechender Shouter als relativ einfach, mit den Leuten gut Freund zu werden!Zum Glück ahnten diese Einheimischen damals noch nichts vom frühen Ausscheiden ihrer Fussballmannschaft an der WM und waren somit in bester Laune um Herr Dokken und Band zu begrüssen!

Diese legten ihr Repertoir wie gewohnt professionell auf die Bretter und liessen sich auch nicht durch die üblichen Jokes der Roadies beim letzten Gig (Frank kam als Putzfrau auf die Bühne oder inmitten des Sets wurde munter das Drum abgebaut...) beirren und zeigten dass Hits wie „When Heaven Comes Down“ oder „Kiss Of Death“ zeitlose Klassiker sind und wohl immer begeistern werden!

Dass Herr Schlagzeuger Brown dann am Schluss des Sets seinem Uebernahmen „Wild-Mick“ aller Ehre gerecht werden musste indem er das Drum völlig demolierte und sämtliche Mikrofone zu Schrott gingen, ist zwar vielleicht für ihn witzig, nicht aber für Francisco den Tourmanager, der dann die ganzen Mikrofone beim Veranstalter zechen musste! Naja... Rock’n’Roll sollte ja immer noch ein bisschen „Revolution“ sein und die Amys nehmen dies wohl immer noch  ernster als wir Memmen in Europa ;o) 

Fazit: Das Ziel möglichst viele neue Fans dazu zu gewinnen haben wir erreicht, zusätzlich hatten wir eine verdammt gute Zeit und Sachen sind passiert die nur wir wissen und nie vergessen werden, aber nicht hierher gehören! Alle die unsere Gigs besuchten wissen von was wir reden, die anderen sollen weiter Songs im Internet runterladen und damit glücklich werden! Hardrock gehört auf die Bühne und gute Fans davor! Danke an die fantastischen Rockfans, Bottom Row und die Veranstalter, Francisco „der Tourmanager“ Maganto, sämtliche Crewmitglieder und Techniker und natürlich Don Dokken und seine Hammer-Truppe! THANX FOR ALL!          

 
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